Vorschlag eines Schutzkonzeptes für den König-Konrad-Fels. |
Der Konradsfelsen ist einer der größten und markantesten Felsgestalten
des Lahntals im Bereich zwischen Weilburg und Limburg. Sein Felskopf sowie die bewachsenen
Felspartien des Mittelteils sind Standort eines vielfältigen Bewuchses an Flechten,
Gräsern und Blütenpflanzen. In seinem steilen und glattflächigen linken
Teil sowie in seinem von Bäumen extrem verschatteten rechten Teil ist die
Felsoberfläche natürlicherweise weitgehend frei von Vegetation.
Der Fels befindet sich an einem lichtarmen Nordhang. Der Felskopf wird
größtenteils von angrenzendem Buchenwald überdeckt und zusätzlich
verschattet. Als Besonderheit existiert am Konradsfels der einzige bekannte
Standort des sehr seltenen
Sponheimer Steinbrech
(Saxifraga sponhemica) in Hessen.
Diese Steinbrechart steht dem Rasen-Steinbrech nahe und ist wie dieser eine
Glazialreliktpflanze. In einer vom Institut für Umweltstudien Weißer & Ness (IUS) für den Deutschen Alpenverein erstellten Kletterkonzeption (Feb. 2000) werden die Vegetationsbestände des König-Konrad-Felsens in drei Stufen bewertet:
Ferner stellten die Gutachter fest, daß die vorhandenen felstypischen Pflanzengesellschaften mit nitrophilen (stickstoffliebenden) Pflanzenarten wie etwa Feldsalat oder Acker-Hornkraut durchsetzt sind, die einen erhöhten Nährstoffeintrag in das von Natur aus nährstoffarme Biotop anzeigen. Diese Stickstoffzeiger sowie Tüpfelfarn und Brennessel ebenso wie der an mehreren Stellen sich ausbreitende Efeu stellen unmittelbare Konkurrenten des Sponheimer Steinbrechs dar, die diesen einfach überwuchern. Der Steinbrech droht damit sukzessive aus den Felsbiotop Konradsfels verdrängt zu werden. Im Falle des Efeus und des Tüpfelfarns ist dies an mehren ehemaligen Wuchsorten des Steinbrechs bereits eintreten. Ein weiteres Problem des geplanten Naturschutzgebietes sind die permanenten illegalen Müllablagerungen (siehe hier und hier) die vom Parkplatz und von der Aussichtsplattform am Denkmal ausgehen. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde als Basis des vorgelegten Schutzkonzeptes eine Bereichslösung vorgeschlagen, die alle empfindlichen und/oder schützenswerten Felsbereiche von einer klettersportlichen Nutzung ausschließen. Als flankierende Maßnahmen zur Umsetzung des Schutzkonzeptes kommen in Frage:
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